Nach der Wahl vom 14. September 1930 zog die NSDAP mit neun Abgeordneten in den Braunschweigischen Landtag ein. Gemeinsam mit den elf Abgeordneten der Bürgerlichen Einheitsliste bildeten sie die Regierungsfraktionen, waren aber oft auf die Zustimmung des einzelnen Abgeordneten der Staatspartei angewiesen. Die Oppositionsparteien SPD und KPD kamen auf 19 Abgeordnete. Im Sommer 1932 traten zwei bürgerliche Abgeordnete zur NSDAP über und verschoben damit die Gewichte bei den Regierungsfraktionen. Aus ihrer grundsätzlichen Ablehnung des Parlamentarismus heraus sahen die NSDAP-Abgeordneten den Landtag vor allem als eine Tribüne für ihre Propaganda. Die vierte Landtagsperiode von 1930 bis 1933 war durch heftige Auseinandersetzungen der politischen Lager gekennzeichnet. Der von der Mehrheit eingesetzte nationalsozialistische Landtagspräsident Zörner nutzte seine Kompetenzen sehr parteilich und ging vorrangig gegen Zwischenrufe und Störung durch die Opposition vor.