Besetzung des Volksfreundhauses - fotografischer Hintergrund

Von der Erstürmung des Volksfreundhauses durch bewaffnete SS-Hilfspolizei am 9. März 1933 sind keine Aufnahmen bekannt. Allerdings finden sich Fotografien von der Verbrennung von Flugschriften, Aktenmaterial, Büchern, Werbefilmen und Fahnen der SPD auf dem Ackerhof  in den folgenden Tagen. Die Braunschweiger Landeszeitung brachte eine Fotografie mit dem Titel „Politischer Schmutz und Schund wird verbrannt.“

Das gleiche Motiv zeigt eine Bilderreihe, die im Stadtarchiv Braunschweig erhalten ist. SS-Angehörige gaben Schriften und Fahnen in das Feuer.

Reguläre Schutzpolizei schirmte die Verbrennungsaktion ab. Schaulustige beobachteten das Geschehen aus dem Bildhintergrund.

Auffällig ist die Art der Fotografie. Die Bildausschnitte sind sehr unvorteilhaft gewählt. Die Kamerahaltung relativ weit unten ist unüblich. Die Distanz zu dem Geschehen ist groß und die Fotografierten scheinen den Fotografen nicht zur Kenntnis zu nehmen. Es liegt die Vermutung nahe, dass die Fotografien verdeckt aufgenommen wurden, um den Vorgang heimlich zu dokumentieren.