Der 1926 gegründete Illustrierte Beobachter, eine Wochenschrift der NSDAP, berichtete mehrfach in großer Aufmachung von den Parteikundgebungen und Aufmärschen in Braunschweig. 1930 wurden Panoramaaufnahmen von Hitler-Kundgebungen im Hofjäger und Konzerthaus, den damals größten Sälen in der Stadt, abgedruckt. 1931 war der Freistaat Braunschweig in der Parteiillustrierten mit mehr als vierzig Zeitungsseiten ungewöhnlich stark vertreten. Ein Gauparteitag im Februar und der zentrale „Aufmarsch der 100.000 SA-Leute“ im Oktober waren in diesem Jahr, in dem kein Reichsparteitag stattfand, herausragende Anlässe der Berichterstattung. Die Aufnahmen des Braunschweiger SA-Aufmarsches hoben den hohen Grad an militärischer Ritualisierung und ästhetischer Formierung hervor. Hitler war in den Bilddarstellungen uneingeschränkt der „Führer“, auf den die Blicke der vorbeimarschierenden Formationen ausgerichtet waren. Braunschweiger Bürger kamen in den Fotografien als Masse begeisterter Schaulustiger vor. Völlig ausgeblendet wurde das provozierende Vordringen von SA-Kolonnen in die Arbeiterstraßen und die sich dort abspielenden Auseinandersetzungen.